Heute Morgen habe ich bei meiner Hunde-Runde die ersten Zugvögel heimkehren sehen.
Nenn mich verrückt, aber ich habe oft ein kleines Freuden-Tränchen in den Augen, wenn ich sie sehe. Gerade in den letzten Winter-Wochen sehne ich mich so nach Frühling. Nach Wärme und nach viel Grün.
In der traditionellen chinesischen Medizin gehört der Frühling zum Holz-Element, und mit ihm die Leber.
Ganz anders als in unserer westlichen Vorstellung, ist die Leber in der TCM vor allen Dingen für den freien Fluss unserer Körperenergien und unseres Blutes zuständig.
Wie bei einem Auto, dass mit genügend Benzin zwar weit kommt, aber wenn der Motor heiß läuft, trotz allem am Straßenrand liegen bleibt, sorgt die Leber also über das Blut als Kühlflüssigkeit für Ausgleich.
Wenn wir gewissermaßen austrocknen, dann entstehen Hitzeprobleme. Dazu zählen u.a. z.B. Sodbrennen und Gastritis. Aber auch wechselnde Stühle, Verstopfung und Durchfall sowie Bauchschmerzen im Allgemeinen können darauf hinweisen.
Das liegt an der engen Verbindung zwischen unserer Leber und unserem Verdauungssystem.
Wir alle kennen das Phänomen, dass wir vor einer Prüfung Durchfall bekommen, oder eine schlechte Nachricht uns auf den Magen schlägt. Da die Leber, betrachtet durch die Brille der alten Chinesen, auch für den freien Fluss unserer Emotionen zuständig ist, ist das durchaus nachvollziehbar.
Du ahnst es schon: Die Leber läuft also gerne heiß (ein weiteres "Leber-erfrischendes" Rezept findest du hier...).
In der TCM gibt es nun Lebensmittel, die für ausreichend Erfrischung sorgen, ohne Kälte in den Bauch zu bringen. Das ist wichtig, denn sonst würden wir zwar unser Gemüt kühlen, aber an anderer Stelle ein neues Problem hervorrufen.
Jedenfalls gehören zu diesen Lebensmitteln z.B. die in diesem Gericht verwendeten Pilze, Tomaten und die grünen, frischen Kräuter. Auch Hülsenfrüchte wie die Linsen sind erfrischend. Ja, ich weiß, Hülsenfrüchte können den Bauch ganz schön ärgern. Wie du Hülsenfrüchte bekömmlich kochst, erkläre ich dir hier....
Damit es nicht zu kühl wird, sorgt die Pastinake als Wurzelgemüse für Ausgleich, ebenso wie die Polenta. Und damit ist das Gericht ausgewogen mit einer leicht erfrischenden Tendenz. Also genau passend zum Frühling und für Hitzköpfe.
Ragout aus Pilzen und Linsen mit Creme-Polenta
Fotos: Anja Orywol


Zutaten
Für das Ragout:
1 Zwiebel (optional), klein gehackt
1 Dose braune Linsen
1 Packung Champignons
1 Dose stückige Tomaten
1 Pastinake, gewürfelt
Kümmel
Oregano
Tamari
Reissirup
Petersilie
Für die Creme-Polenta:
150 g Polenta
800 ml. Gemüsebrühe
200 ml. Hafersahne (oder Mandelsahne)
1 Stich Butter oder Margarine
optional etwas Parmesan
Salz und Pfeffer
Schnittlauch

Zeichnung: Heiko Wrusch
Zubereitung
Die Gemüsebrühe zusammen mit der Hafersahne aufkochen lassen und dann die Polenta langsam unter Rühren einrieseln lassen. Alles zusammen einmal aufkochen, Deckel auflegen und dann die Platte ausschalten. Am besten ziehst du den Topf kurz von der Herdplatte, denn die ersten paar Minuten "explodiert" die Masse förmlich. Wenn die Masse sich beruhigt hat, kannst du den Topf wieder auf die Platte stellen und die Masse quellen lassen. Natürlich auch hier noch mit Deckel.
In der Zwischenzeit brätst du optional die Zwiebeln und die Champignons zusammen mit der klein gewürfelten Pastinake an, und löschst sie mit etwas Tamari (glutenfreie Sojasauce) ab. Nun gib die Tomaten dazu. Nachdem du die Linsen gründlich mit Wasser in einem Sieb abgespült hast, kommen sie ebenfalls in den Topf. Nachdem alles einmal aufgekocht wurde, darf das Gemüse jetzt ca. 10-15 Minuten auf kleiner Flamme köcheln.
Gegen Ende kannst du mit Kümmel und Oregano (diese Gewürze machen die Linsen bekömmlicher) würzen. Gib auch ein wenig Reissirup hinzu.
Und natürlich dürfen Salz und Pfeffer (für Hitzköpfe oder bei Hitze-Problemen ganz wenig) nicht fehlen.
Frische Petersilie gibt den nötigen Frische-Kick und sorgt für eine Portion Vitamin C.
Unter die fertige Polenta hebst du nun etwas Parmesan wenn du möchtest. Der hat übrigens nur sehr wenig Laktose und wird oft gut vertragen. Außerdem sorgen ein Stich Butter oder Margarine für eine cremigere Konsistenz, und runden als Geschmacksträger das Gericht ab.
Schnittlauchröllchen geben auch hier einen Frische-Kick, und sie sorgen als grüne Kräuter für einen guten Blutaufbau.

6 Lebensmittel und Gewohnheiten, die du bei Sodbrennen vermeiden solltest!
- scharfe Gewürze, z.B. Chili, Pfeffer, Knoblauch
- Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee, Yogi Tee, Fenchel-Kümmel-Anis Tee
- Fleisch: Ziege, Hammel, Schaf, Rind (in Maßen)
- häufige Brotmahlzeiten und Pizza
- Frittiertes, Gebackenes, Geräuchertes
und 6. zu....
- viel
- fett
- oft
- scharf
- spät
- sauer
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Agnes (Mittwoch, 24 Februar 2021 15:43)
Dieses Rezept hört sich lecker an. Werde ich bald probieren. Toll finde ich auch die Infos über die Wirkung der Rezepte.
Anja (Mittwoch, 24 Februar 2021 18:46)
Danke liebe Agnes, ich wünsche dir viel Spaß beim Kochen. Lass es dir schmecken. Liebe Grüße